Neuigkeiten rund ums Einlagern
Zwischenlager während Renovationen
Ein Haus oder eine Wohnung zu sanieren kann nervenaufreibend sein. Trotzdem gehört das Sanieren zu den wichtigsten Werterhaltungsaufgaben eines Eigenheimbesitzers. Eine Sanierung kann sogar wertsteigernd sein, wenn zum Beispiel ein Anbau realisiert oder eine effektivere Isolation angebracht wird.

Der Erhalt der Immobilie steht im Vordergrund
Eigenheimbesitzer haben es nicht immer leicht: man muss sich um die Erhaltung der Immobilie kümmern, muss fast ständig kleinere Reparaturen ausführen, zahlt teilweise mehr Steuern, und nicht zuletzt trägt man eine gewisse Verantwortung gegenüber den Nachbarn und der Gemeinde.
In der Schweiz gab es laut Bundesamt für Statistik im 2016 1.73 Mio. Gebäude mit Wohnnutzung. Der Wohnungsbestand lag bei 4.42 Mio. Die Wohneigentumsquote lag bei 38.2% – also sind 1.69 Mio. Wohneinheiten im Eigentum.
Über den Anteil an renovationsbedürftigen Wohnungen gibt es keine brauchbaren Daten. Jedoch kann man vorsichtig schätzen, dass ca. 1/3 bis die Hälfte aller Eigenheime sanierungsbedürftig sind.

Eine Sanierung kostet Geld
Viele Eigentumswohnungen haben ihr «Sanierungsbedürfnis» vorwiegend im Inneren der Wohnung. Dies kommt daher, dass ein grosser Teil der Wohnungen in Mehrfamilienhäusern anzufinden ist. Die Eigentümergemeinschaft des Mehrfamilienhauses muss sich um die Sanierung der Fassade, der Heizanlage und des Daches kümmern. Eine ökologisch und ökonomisch denkende Eigentümergemeinschaft saniert bei Bedarf sein Eigentum im Äusseren, denn diese Faktoren sind Zentral für die Nutzung des Gebäudes.
Anders sieht es beim Eigentumshaus aus. Dort muss sich der Besitzer sowohl um das Äussere als auch das Innere selber kümmern.
Bewohnbarkeit ist der Schlüsselfaktor
Wenn die äusseren Teile des Hauses wie Dach oder Fassade saniert werden, hat dies meist nur einen kleinen Einfluss auf die Bewohnbarkeit der Wohnungen oder des Hauses. Fallen hingegen innere Renovationen an, muss man sich die Frage stellen, ob man in Etappen saniert oder gleich sämtliche renovationsbedürftigen Teile gleichzeitig in Angriff nimmt. Eine grobe Abschätzung der Bauteile, welche saniert werden sollten, kann man mit den eigenen Sinnen bewerkstelligen. Wenn sich der Parkettboden anfängt zu heben, sieht man das. Wenn die Fenster undicht sind, spürt man das mit der Hand. Wenn sich die Ablagerungen aus der Badewanne nicht mehr entfernen lassen, ärgert man sich jedes Mal, wenn man den Schwamm ansetzt und den Dreck nicht wegkriegt. Doch sieht oder ertastet man wirklich alle Schwachstellen? Wohl kaum. Undichtigkeiten bei den Fensterfassungen sind oft so klein, dass man diese nicht spürt. Rohrleitungen sieht man selten offen liegen. Schimmelbildungen unter Fussböden oder hinter Schränken lässt sich meist nur erahnen, man sieht ja nicht dahinter. Ein Hilfsmittel dafür können allgemeine Haltbarkeitsgrundsätze geben. Natürlich nur grob, da unterschiedliche Qualitäten unterschiedliche Lebensdauern haben.
Die Homepage des Mieterverbands Schweiz gibt hier zum Beispiel viele wertvolle Informationen zur Lebensdauer. Unter dem Link https://www.mieterverband.ch/mv/mietrecht-beratung/ratgeber-mietrecht/unterlagen-tools/lebensdauertabelle.html finden Sie ein Tool, mit dem Sie sämtliche Bauteile auf deren geschätzte Lebensdauer hin untersuchen können. Hier ein kurzer Ausschnitt:
Badewannen Acryl | 25 Jahre |
Bad Fugendichtungen | 8 Jahre |
Bad Keramik | 35 Jahre |
Laminatboden mittlere Qualität | 15 Jahre |
Mehrschichtparkett | 30 Jahre |
Spannteppiche mittlere Qualität | 10 Jahre |
Türrahmen Metall | 30 Jahre |
Glaskeramikkochfeld | 15 Jahre |
Welche Bauteile beeinträchtigen die Bewohnbarkeit am meisten?
An erster Stelle muss hier das Bad / WC aufgeführt werden. Wenn dies nicht nutzbar ist, kann die Wohnung / das Haus nicht mehr bewohnt werden. An zweiter Stelle sollte die Küche erwähnt werden. An dritter Stelle liegen die Fenster, wobei je nach Jahreszeit für ein paar Tage auch ohne Fenster gewohnt werden kann. Viertens der Fussboden und fünftens die Innenwände.

Mit etwas Schwein Geld sparen
Unabhängig von der Bewohnbarkeit muss man sich auch Gedanken darüber machen, ob die Handwerkerarbeiten die Wohnqualität beeinträchtigen. Wenn der Maler die Wände neu streicht, dann haben Sie zwar keine sehr starke Beeinträchtigung der Bewohnbarkeit, jedoch muss der Maler sämtliche Möbelstücke abdecken, was zusätzlichen Aufwand mit sich bringt, und die Gerüche der Farbe in den ersten Tagen ist nicht immer zumutbar. Oder die Fenster werden ausgewechselt und es entsteht eine erhebliche Menge Staub, auch wenn die Handwerker Schmutzvorhänge aufziehen.
Vor- und Nachteile des Renovierens in Etappen oder gleich im Ganzen
Wenn Sie in Etappen sanieren, haben Sie folgende Vor- und Nachteile:
Vorteile | Nachteile |
Ihr Budget wird nicht auf einmal verbraucht. Sie können in Bezug auf die Geldflüsse planen, wann Sie welche Investitionen tätigen | Die Wohnqualität wird meistens stark beeinträchtigt durch Staub und Dreck |
Sie können im Eigenheim wohnen bleiben und müssen keine temporäre Bleibe suchen | Es kann passieren, dass die Renovationsarbeiten länger dauern als geplant, was die Nerven strapazieren kann |
Es besteht die Gefahr, dass man nach den ersten Sanierungsarbeiten «genug» hat und die restlichen Arbeiten herauszögert |
Wenn Sie gleich ganz sanieren, haben Sie folgende Vor- und Nachteile:
Vorteile | Nachteile |
Sie sparen sich Baulärm, Dreck und Ärger | Sie müssen eine temporäre Bleibe finden, was für eine Familie manchmal schwer sein kann |
Die Handwerker können speditiver arbeiten, was sich schlussendlich positiv auf das Budget auswirkt | Sie müssen ein genügend hohes Budget haben, da alle Arbeiten gleichzeitig ausgeführt werden und die Rechnungen demensprechend gleichzeitig zu begleichen sind |
Sie haben alles in einem Wisch erledigt anstatt einer ewigen Baustelle | Sie müssen Ihr Hab und Gut aus dem Eigenheim ausräumen und temporär einlagern |
Die einzelnen Handwerker können sich aufeinander einstellen und sich abstimmen, was wieder speditiveres Arbeiten zulässt |
Zusammenfassend kann man sagen, dass es bei beiden Sanierungsvarianten Vor- und Nachteile gibt. Nicht zuletzt ist das vorhandene Budget ein wichtiger Entscheidungsfaktor, ob Sie in Etappen oder gleich ganz sanieren.

Bauarbeiten genau abklären
Es kann gesagt werden, dass die Renovation im ganzen Stück etwas einfacher ist als die Renovation in Etappen. Man hat alles in einem Aufwische erledigt und kann schnell zur Normalität zurückkehren. Nicht zuletzt spart es Ärger, Nerven und gesundheitliche Beeinträchtigungen, wenn man im Ganzen saniert.
Ein paar Tipps am Schluss: wie kann ich mich auf die bevorstehende Sanierung vorbereiten:
- Budget: als Wohneigentümer gehört es zu Ihrer Verantwortung, genügend Geld auf die Seite zu legen, dass Sie die anstehenden Renovationen bezahlen können. Die Haltbarkeit der Bauteile ist in der Regel relativ lang und mindestens über 10 Jahre. Dies verschafft ihnen viel Zeit, immer wieder etwas auf die Seite zu legen – ein vernünftiger Sparplan hilft hier.
- Holen Sie sich frühzeitig Offerten von den Unternehmen ein und vergleichen Sie die Preise.
- Klären Sie frühzeitig Ihre temporäre Wohnsituation ab. Es gibt heutzutage immer mehr Anbieter von möblierten Wohnungen für den temporären Gebrauch. Nutzen Sie diese Angebote.
- Klären Sie frühzeitig die Unterbringung Ihres Hab und Gutes Es gibt Schweizweit immer mehr Self Storage Lagerhäuser, bei denen man den Hausrat temporär einlagern kann.
- Planen Sie während den Sanierungsarbeiten genügend Zeit ein, um den Fortschritt der Arbeiten zu überwachen. Dies ist vor allem bei der Sanierung im Ganzen sehr wichtig.
Und zu guter Letzt: freuen Sie sich auf die Sanierung. Es kann manchmal eine stressige Zeit sein, doch Sie werden sich nach der Renovation freuen, den frischen Geruch in der Nase zu haben. Und vergessen Sie nicht: Eigenheimbesitzer sparen sich zwar die Zahlung einer Miete, doch zahlen Sie trotzdem eine «Miete» in Form der Rücklagen für anstehende Sanierungsarbeiten.
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